Grundsätze zur Definition der Längsbewehrung
Die definierten Property-Sets vom Typ Bewehrung längs werden generell für sämtliche Nachweise, welche Längsbewehrung ermitteln, herangezogen. Somit muss z.B. für die Biegebewehrung und die Rissbewehrung nicht jeweils ein eigenes Property-Set erstellt werden. Um das Property-Set auch für die Schublängsbewehrung bzw. für die Torsionslängsbewehrung (bzw. die Interaktion zw. Querkraft und Torsion) zu verwenden, müssen im Eigenschaftenfenster des Property-Sets die Optionen Wirkend im Schub bzw. Wirkend in Torsion entsprechend gesetzt werden.
Eine Property-Set-Linie entspricht (der Schwerlinie) einer Bewehrungslage.
Innerhalb einer Bewehrungslage werden die Bewehrungsstäbe als gleichmäßig verteilt angenommen. Die Abstände des ersten bzw. letzten Stabes vom Anfangs- bzw. Endpunkt der Property-Set-Linie können im Eigenschaftenfenster des Property-Sets festgelegt werden, ebenso wie der Stabdurchmesser.
Es ist möglich, mehrere Bewehrungslagen über mehrere Property-Sets zu definieren.
Dabei ermittelt das Programm bei der Bemessung die Dehnungsebene des Querschnitts und zieht beim Zulegen der Bewehrungsmenge immer jene Bewehrungslage heran, die am weitesten in der Zugzone liegt. Das bedeutet, dass zuerst in der am weitesten in der Zugzone liegende Bewehrungslage solange Bewehrung zugelegt wird, bis das Limit aufgrund der Normvorschriften (minimale Stababstände) erreicht ist. Danach wird der Vorgang für die nächste noch freie am weitesten in der Zugzone liegende Bewehrungslage fortgeführt.
Zu beachten ist, dass bei der Berechnung immer nur jene Bereiche der definierten Property-Set-Linie berücksichtigt werden, welche in der Zugzone liegen. Bei der Ausgabe der Ergebnisse wird dann aus Gründen der Konsistenz die für den in der Zugzone liegenden Bereich der Property-Set-Linie ermittelte Bewehrung auf den außerhalb der Zugzone liegenden Bereich der Property-Set-Linie über die definierten Stabdurchmesser und ermittelten Stababstände extrapoliert.
In analoger Weise werden bei der Berechnung der als in Torsion wirkend definierten Längsbewehrung nur jene Bereiche der definierten Property-Set-Linie berücksichtigt, welche in dem torsionswirksamen Bereich des Querschnitts liegen. Die für diesen Bereich ermittelte Bewehrung wird wieder auf die außerhalb liegenden Bereiche der Property-Set-Linien extrapoliert.
Erforderliche Schritte/Eingaben zur Definition der Längsbewehrung:
Hinweis: Die Eingabe des Stabdurchmessers und des Materials (und der Stabgröße für AASHTO LRFD) sind unbedingt erforderlich.
Stabdurchmesser
Stabdurchmesser der Längsbewehrung
Stabgröße [nur für AASHTO LRFD]
Auswahl der Stabgröße gemäß AASHTO LRFD
Material
Material des Bewehrungsstahls (Auswahl nach Definition bzw. Import im Menü Analyse/Material)
Wirkend im Schub / in Torsion
Entsprechende Auswahl über Checkboxes, ob das Property-Set auch für die Schublängs- bzw. für die Torsionslängsbewehrung (bzw. die Längsbewehrung zufolge Interaktion zw. Querkraft und Torsion) verwendet werden soll
Bewehrungsgehalt As
Eingabe einer benutzerdefinierten (vorhandenen) Bewehrung (optional über eine Variable vom Typ Bewehrungsfläche)
Position erste Bewehrung
Abstand des Mittelpunkts des ersten Bewehrungsstabes vom Anfangspunkt der definierten Property-Set-Linie
Position letze Bewehrung
Abstand des Mittelpunkts des letzten Bewehrungsstabes vom Endpunkt der definierten Property-Set-Linie
Geometrie automatisch
Auswahl, ob die Property-Set-Linie automatisch erstellt werden soll.
Hinweis: Diese Funktion ist nur für vollständig symmetrisch bewehrte Querschnitte vorgesehen, wie z.B. quadratische oder kreisförmige Stützen
Dabei wir eine durchgehende Property-Set-Linie entlang des Querschnittsumfangs angelegt, bei Vollquerschnitten im definierten Abstand (s.u.) und bei Hohlquerschnitten in der automatisch berechneten Mittellinie.
Hinweis: Die automatisch generierten Property-Set-Linien werden nach der Berechnung im 3D-Modell angezeigt (bei entsprechend aktivierter Ansichtsoption).
Abstand zum Rand
Abstand der automatisch ermittelten Property-Set-Linie (s.o.) vom Querschnittsrand bei Vollquerschnitten. Bei Hohlquerschnitten wird diese Eingabe ignoriert. Die Definition kann optional über eine Variable vom Typ Länge erfolgen.
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